\( \def\bold#1{\bf #1} \newcommand{\d}{\mathrm{d}} \) European Climb index - About

Power Uphill

bike mass [kg]
body mass [kg]
altitude gain [m]
climb length [km]
gradient [%]
time [s]
speed [km/h]
power [W]
power/mass [W/kg]
climbrate [m/min]

average power on climb stage

Schwierigkeit von Bergen - im Detail

„Es verläuft sich die Theorie
Sie kennt genau das Was und Wie,
Sie spricht nur, damit’s sie gibt
Sie verfliegt sonst ins Nichts“
(Herbert Grönemeyer)

Manch einem mag die Suche nach Objektivität und Ordnung im Reich der vielen Berge weit gegriffen und überflüssig erscheinen, dennoch sei der Versuch unternommen. Seit 2002, meinem Erstjahr auf dem Rennrad, sammele ich Bergdaten, ursprünglich zur Ergänzung des Trainingstagebuchs, nun aber auch zum puren Selbstzweck, da bei einigen Leuten dafür Interesse geweckt wurde und durch deren Mitarbeit der Datensatz nun schneller wächst.

Die Vormachtstellung von www.Salite.ch zur Klassifizierung von Anstiegen in ganz Europa ist sicherlich mittelfristig nicht antastbar und auch nicht das Ziel, da in der Bergliste regionale Bedeutung im Fokus steht, dass heißt, es wird der Versuch unternommen, die Schwierigkeit und Attraktivität von Bergen im Raum Erzgebirge-Westsudeten zu erfassen, die man mit dem Rennrad fahren kann.

Grundlage für die Berechnung ist der im Grundsatz bei fast allen anderen Modellen benutze Fiets-Index, der also eine Proportionalität der Schwierigkeit sowohl zur Höhendifferenz h als auch zur Steigung dh/dl annimmt.

\[ S = \max \left( h \frac{\d h}{\d l} \right) = \max \left[ l \left( \frac{\d h}{\d l} \right)^2 \right] = \max \left( \frac{h^2}{l} \right) \]

Diese Formel wird hier in den Basiseinheiten benutzt. Eine Teilung des Berges in verschiedene Abschnitte und die anschließende Summation aller Punkte der Abschnitte lehne ich ab, da es mir trotz langem Analysieren nicht gelungen ist, einen allgemeinen Zusammenhang der empfundenen Schwierigkeit und der Rampigkeit des Anstieges zu finden. Außerdem ist problematisch, dass die Schwierigkeit eines Anstieges umso höher ausfällt, je mehr vermessene Intervalle er besitzt (da Steigungsabweichung quadratisch eingehen), somit wäre die Schwierigkeit insbesondere auch vom Fleiß des Autors abhängig, was aber auszuschließen ist.

Die Berge der Liste werden normalerweise so vermessen, dass sie die größtmögliche Schwierigkeit erreichen, die vollständigen Höhenmeter oder die vollständige Länge sind also nicht zwingend erfasst.

Eingangskriterien

Es werden nur noch solche Anstiege erfasst, die wenigsten 5 P erreichen und wenigstens 5% steil sind, bzw. in begründeten Fällen auch jene, die die Schmerzgrenzen noch erfüllen:

Dass eine 2-Meter hohe, senkrechte Hauswand der härteste Berg überhaupt ist, leuchtet ein, jedoch gebiete die Vernunft, solche Berge als nicht-mit-dem-Rennrad-fahrbar anzusehen, da sie selbst mit viel Schwung nich zu meistern sind.

Da man den Unterschied zwischen einem 1km langen Flachstück und einer 1km langen Senke innerhalb eines Anstieges nicht leugnen kann, werden zusätzlich zur Höhendifferenz eines Anstieges noch max. 10% Bergabhöhenmeter (entspr. der Senke) addiert, da durch Senken insgesammt mehr Höhenmeter überwunden werden müssen und außerdem, je steiler (je mehr Bergabhöhenmeter) die Senke, desto weniger Regenerationszeit hat der Radfahrer durch diese, da er sie schneller durchfährt. Als prominente Beispiel für Senken ist hier sicherlich der Galibier zu nennen, aber auch die tschechischen Klassiker Lysa Hora und Dlouhe Strane profitieren von er Maßnahme, zurecht.

... [Als Berge gelten weiterhin nur noch jene Strecken, die weniger als 10% Bergabhöhenmeter besitzen. Alles andere sind Strecken/Touren, die sich aber analog bewerten lassen: einfach die gesammten Höhenmeter und die halbe Strecke in die Schwierigkeitsformel einsetzen, und man erhällt eine Bewertung einer Tour hinsichtlich ihrer Schwierigkeit. Hier unsere schwersten Touren: Tour de Riesengebirge 297 P, Heimat strong 325 P, Elbspitze 88 P und noch zum Vergleich der ötzi mit 254 P. Genauer ist es aber, die einzelnen Punkte zusammenzuzählen, anstatt abzuschätzen, dann erhällt man: Tour de Riesengebirge 444 P, Heimat strong 521 P, Elbspitze 188 P und nochmal zum Vergleich der ötzi mit 281 P. Ich sehe darin die nicht selten vertretene Ansicht, das man im Mittelgebirge durchaus schwere Touren fahren kann als in den Alpen, bestätigt. Ich bin den ötzi noch nicht am Stück gefahren, aber die Tatsache, dass der Sillzer Sattel und der Tiefenbachferner auf der Schleife ausgelassen werden (ebenso wie die Auffahrt nach Axams), obwohl sie direkt auf dem Weg liegen, zeigt dass diese Runde noch nicht ausgereizt ist. Ein ötziStrong mit den genannten Veränderungen, der 265 km lang ausfiele aber eben auch knapp 7900 Höhenmeter hätte, würde sich sehr gut in unsere Mittelgebirgsbrecher einreihen] ...(cielab.de-Kommentar)

Korrekterweise muss man berücksichtigen, dass durch den Schwung bei einer Senkendurchfahrt Energie erhalten bleibt, man rollt also durch die Senke durch und am Gegenanstieg wieder einige Meter berghoch. Ich habe diesen Zusammenhang untersucht und zeige hier die Ergebnisse:

Man macht also keinen großen Fehler, wenn man die erhaltene Energie vernachlässigt.

Zuverlässige Grundlage zur Vermessungen der Berge sind im übrigen unsere Radcomputer, was insbesondere bei kürzeren steilen Anstiegen sehr wichtig ist, da hier selbst die geeichten Satelittendaten des Sächsischen Landesvermessungsamtes und der Tschechischen Republik nicht mehr ausreichen. In der Regel wird aber auf das zuletzt genannte Kartenmaterial zurückgegriffen, da es meistens hinreichend genau ist (eine Genauigkeit von höchstens 5% bzw. +- 2P bei der Schwierigkeit kann i.d.R garantiert werden) und oft einfach keine Radcomputeraufzeichnungen zu den Anstiegen vorliegen.

Auf Daten aus Bikemap oder GoogleEarth oder anderer GPS-Analysesoftware, die sich auf die rohen SRTM-Höhendaten stützen, kann man sich aber auf keinen Fall verlassen, hier sind Fehlmessung von 30 Meter und mehr in der Höhe möglich.